SPD-Fraktion zum Martha-Jäger-Haus: Klimawandel „erfordert zwingend“ Kühlung der Luft

Veröffentlicht am 23.08.2018 in Fraktion

 Fast auf den Tag genau sechs Monate ist es her, als der Gemeinderat mehrheitlich am 19. Februar 2018 beschloss, zur Sicherung der Zukunft des Martha-Jäger-Hauses und der Arbeitsplätze für die Beschäftigten Verhandlungen mit dem Klinikum Mittelbaden aufzunehmen. Hierbei soll es um einen möglichen Betriebsübergang von der Stadt auf das Klinikum und den eventuellen Bau eines neuen Pflegeheimes in Rheinau-Nord gehen.

Diesen „halben Jahrestag“ nimmt die SPD-Fraktion nun zum Anlass, in einer Pressemitteilung ihre Position zu verdeutlichen. Zum einen, so der Fraktionsvorsitzende Joachim Fischer, wünsche sich die SPD einen Erhalt des Standortes in der Innenstadt: „Ob dies gelingen wird, muss man sehen. Für die Seniorinnen und Senioren wäre es schön, wenn diese weiterhin im Herzen der Stadt leben und den Markt besuchen könnten.“ Eine komplette Verlagerung der Einrichtung an den Stadtrand wäre aus Sicht der SPD kaum vermittelbar. SPD-Fraktionschef Joachim Fischer: „Das Grundstück in Rheinau-Nord liegt geschätzt hundert Meter vom Ende der geschlossenen Bebauung entfernt – das ist so ortsrandig, wie es randiger nicht mehr geht.“ Dies könne bei betroffenen Bewohnern des Martha-Jäger-Hauses das Gefühl hervorrufen, abgeschoben zu sein.

Fraktionsvize Harald Ballerstaedt betonte, wie wichtig der SPD-Fraktion der Erhalt des Standortes Innenstadt mit unmittelbare Nähe zum Stadtteil Zay sei.
Die Achtung der Würde und der Selbstbestimmung der älteren Generation sowie eine gute Lebensqualität und Teilhabe  in der gewohnten Umgebung  seien für die SPD-Fraktion unabdingbare Punkte bei ihrer Entscheidungsfindung. SPD-Stadtrat Harald Ballerstaedt betonte, dass er sich auch je ein  Seniorenheim in der Innenstadt und in der Rheinau in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft vorstellen könnte.

Zudem, so die SPD weiter, müssten auch die Folgen des nicht nur absehbaren, sondern bereits stattfindenden Klimawandels berücksichtigt werden. Daher müsse bei jedem Neubau und jeder Sanierung – gleich, unter wessen Trägerschaft – eine „Art Klimatisierung“ eingebaut werden, die mindestens dem Standard des Mitte Mai mehrheitlich vom Gemeinderat beschlossenen Neubaus der Hans-Thoma-Schule entspreche. Dort hatte der Gemeinderat bekanntlich mehrheitlich  eine „Kühlung der Zuluft“ beschlossen. Die SPD-Fraktion hatte bereits damals davor gewarnt und darauf hingewiesen, dass – wenn dies so beschlossen würde – dies künftig Standard bei allen öffentlichen Einrichtungen werden müsse. SPD-Mann Joachim Fischer: „Wenn Unterricht von sechs- bis zehnjährigen Kindern und deren Lehrern im wohl temperierten Schulgebäude erlebt werden darf, muss dies natürlich auch und erst recht für den Lebensabend von älteren Menschen gelten.“

Wenn Grundschulkinder mit gekühlter Luft verwöhnt würden, könne es nicht angehen, dass eine Generation, die – so die SPD – „Deutschland mit aufgebaut habe“, angesichts des Klimawandels schwitzend in ihren Zimmern und Betten die wochenlange  Sommerhitze „aussitzen und ausschwitzen“ müssen. Das gleiche gelte für die Beschäftigten im Pflegebereich mit ihrer anerkannt schweren und fordernden Tätigkeit, die ebenfalls in besonderer Weise im Hochsommer Belastungen ausgesetzt sein.  

Daher könne die SPD nicht in Aussicht stellen, dass sie Baumaßnahmen im Martha-Jäger-Haus – gleich unter wessen Trägerschaft – zustimmen könne, wenn nicht gleichzeitig verbindliche Maßnahmen zur Herstellung menschenwürdiger klimatischer Bedingungen im Gebäude beschlossen und dann auch geschaffen würden. Joachim Fischer: „Zu recht würde niemand verstehen, dass wir alten Menschen das verwehren, was Schulkinder bekommen – nämlich frische, gekühlte Luft.“

SPD-Stadtrat Roy Zilius ergänzte: „Der Erhalt und Bau von Seniorenwohn-  und Pflegeheimen wird bei unserer demographischen Entwicklung eine immer größere Bedeutung bekommen. Allein Lebende und/ Kinderlose wollen und müssen auch versorgt werden. Somit sind wir aufgefordert alle Anstrengungen zu unternehmen, um auch aus städtischer Sicht für ausreichenden Lebensraum für Ältere zu sorgen.“

 

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