SPD-Fraktion und Kleingartenfreunde Oberwald sprechen zur Daimler-Erweiterung: „Erhalt der Anlage ist wünschenswert“

Veröffentlicht am 30.08.2018 in Fraktion

 Aufgegeben haben sie noch nicht, auch wenn eine mögliche Verlagerung ihrer 4,5 Hektar großen Anlage im Raum steht, denn die Fläche ist nach der Machbarkeitsstudie als Erweiterungsoption für das Pkw-Werk von Daimler „im Rennen“: Die Rede ist von den Kleingartenfreunden (KGF) Oberwald.

Auf Initiative des SPD-Fraktionsvorsitzenden Joachim Fischer  trafen sich nun Rastatter SPD-Stadträte und die Ottersdorfer SPD-Ortschaftsräte Daniela Gallant,  Nicole Maier-Rechenbach und Peter Krupp sowie der SPD-Vorsitzende Marcel Müller mit dem Vorstand der KGF Oberwald. Torsten Nowak, seit 2015 Vorsitzender der Oberwald-Kleingärtner, begleitet von „Vize“ Burkhard Häusler, Andreas Wentz, Kassiererin Annette Karius, Georg Digas und Schriftführerin Silke Schenk betonten: „Unser Wunsch ist ein Erhalt am jetzigen Standort, denn hier steckt viel Herzblut drin. Wenn ein Umzug sein müsste, bräuchten wir eine attraktive, schlüsselfertige Alternative – aber auch dann braucht es acht bis zehn Jahre, bis so eine Anlage wieder erblüht.“ Torsten Nowak: „Ein Stich ins Herz wäre es, wenn wir unsere blühende Anlage für Parkplätze opfern müssten. Das wäre eine echte Verschwendung.“ Bei allem Verständnis für die Daimler-Erweiterung müsse ein „tragfähiger Kompromiss“ gefunden werden, zumal für eine neue Anlage laut Landesbund der Kleingärtner ein siebenstelliger Betrag anfiele. Zudem müsse die neue Anlage errichtet sein, bevor ein Umzug stattfinde – das regle das Bundeskleingartengesetz.

Die Kleingärtner vom Oberwald erwarten eine faire Behandlung und eine Berücksichtigung der ökologischen Wertigkeit der artenreichen Anlage. Torsten Nowak: „Plan A ist für uns der Erhalt, der Umzug nur Plan B. Denn nach einem Umzug werden wir nicht mehr so dastehen wie jetzt.“ Nowak verwies auf 126 Parzellen und 210 Mitglieder, eine Warteliste mit jüngeren Interessenten( „Kleingärtnern ist beliebt“), eine gepflegte Anlage und ein intaktes Gemeinschaftsgefühl: „Das lässt sich nicht einfach verpflanzen.“ Zwar seien die Gartenfreunde im „Arbeitskreis Nutzer“ bei der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie vertreten gewesen, was aber in der Gemeinderatssitzung am 19. Juli in Wintersdorf präsentiert wurde, sei beim Zuschnitt der Südfläche und dem Zeithorizont der Gartenanlage so nicht abgesprochen gewesen: „Das hat uns sehr erstaunt und irritiert.“  

SPD-Stadtrat Michael Weck betonte: „Ihnen muss ein Konzept für eine neue Anlage vorgelegt werden, dass Sie begeistert – und das wollen wir auch im Gemeinderat sehen, bevor die Fläche geopfert wird.“ Zudem, so SPD-Stadtrat Roy Zilius, sei in den vergangenen 15 Jahren, nachdem auch eine Fläche südlich der Kleingärtner im Regionalplan zur Werkserweiterung ausgewiesen wurde, nichts zur Umsetzung geschehen: „Hier haben Stadt und Daimler leider ohne Not viel Zeit verloren – und nun soll die städtische Fläche der Kleingärtner diese Lücke füllen.“

Von Stadträten und Kleingärtnern gleichermaßen begrüßt wurde es, die Fläche Merceau am südlichen Stadtausgang Daimler schmackhaft zu machen – sei es zur gewerblichen Nutzung oder für für mehrstöckige Parkhäuser. Oberwald-Chef Torsten Nowak: „Was auf der Fläche unserer Anlage geplant ist, kann doch auch auf Merceau stattfinden.“ Dies, so SPD-Stadtrat Harald Ballerstaedt, sei die „Chance, die Werkserweiterung zum Schlüssel für die Verringerung der Verkehrsbelastung“ zu nutzen, da dann die Pendler aus dem Elsass nicht mehr durch die Riedorte fahren müssten. Auf die starke Belastung von Wintersdorf und Ottersdorf wiesen auch Nicole Maier-Rechenbach und die Ortschaftsräte Daniela Gallant und Peter Krupp hin: „Zu Zeiten des Schichtwechsels ist der Pkw-Verkehr bei uns unerträglich.“

Einig waren sich Kleingärtner und SPD-Vertreter, dass auch künftig ein enger Austausch sattfinden werde. Natürlich habe Daimler ein berechtigtes Interesse an Flächen zu Umstieg  auf Elektro-Mobilität – aber, so Tosten Nowak und Joachim Fischer, dies müsse als tragfähiger Kompromiss gestaltet werden. Berücksichtigt werden müsse dabei, so Fischer, dass sich Daimler bei der Fläche – von den gewollten 30 Hektar sind nun rund 12 übrig – und dem Betreibermodell des Industrieparks – Daimler wollte, dass dieser von der Stadt betrieben wird – bereits bewegt habe: „Das sind hoffnungsvolle Zeichen.“.

 

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