Rastatt (jofi) – Die SPD-Fraktion will, dass im Hallenbad ALOHRA auch künftig im ganzen Jahr Schwimmen möglich ist. Eine Ausnahme kann nur für die üblichen technischen Wartungsarbeiten von wenigen Wochen im Hochsommer gelten, so die SPD.
Daher wird die SPD-Fraktion im Rastatter Gemeinderat dem Ansinnen von Verwaltung und Stadtwerken, das Hallenbad ALOHRA zunächst 2021 und ganz offenkundig auch in den Folgejahren für ganze vier Monate von Mitte Mai bis Mitte September zu schließen, nicht zustimmen. „Wir erkennen hier eine Salami-Taktik, unser Hallenbad scheibchenweise dicht zu machen und werden dem nicht zustimmen. Gerade in Corona-Zeiten mit den bekannten Zugangsbeschränkungen wäre das die völlig falsche Antwort auf die zahlreichen Einschränkungen und Entbehrungen der vergangenen und kommenden Monate“, erklären für die SPD-Fraktion die Mitglieder des Technischen Ausschusses, Nicole Maier-Rechenbach (Ottersdorf), Inge Bellan-Payrault (Wintersdorf) und Michel Weck.
Zudem sei es auch den Vereinen nicht zuzumuten, dass über vier Monate lang Breitensport und Vereinsarbeit beispielsweise bei RTV und DLRG in den „Sommerschlaf“ versetzt werden müssten. Umgekehrt ist es für die SPD-Fraktion aber auch nicht akzeptabel, in den Sommermonaten das Hallenbad nur für zwei Tage pro Woche exklusiv für Vereine zu öffnen. SPD-Fraktionschef Joachim Fischer: „Das Hallenbad gehört Allen in Rastatt, und es muss auch für Alle offen sein – auch von Mai bis September.“
Hinzu komme der Umstand, dass gerade in diesem Jahr aus finanziellen Gründen und der allgemeinen Unsicherheit, welche Reisen überhaupt erlaubt und möglich seien, mit einem höheren Anteil von Daheimbleibenden zu rechnen sei. „Es kann doch nicht sein, dass diese Rastatterinnen und Rastatter dann vor dem Freibad NATURA vor verschlossener Tür stehen, weil dort die zulässige Zahl an Besuchern erreicht und das ALOHRA geschlossen ist“; erklärte Fraktionsvize Nicole Maier-Rechenbach für die SPD-Fraktion.
Die Einsparung von geschätzt 120.000 Euro, die sich die Stadtwerke von der viermonatigen Schließung erhoffen, rechtfertige es ebenfalls aus Sicht der SPD nicht, das Hallenbad ein Drittel des Jahres zuzuschließen. Dieser weitere „Einstieg in den Ausstieg aus dem ALOHRA“ – schließlich seien bereits die Sauna und das beheizte Außenbecken mit Massagepilz bereits geschlossen worden – finde nicht die Zustimmung der SPD. Das Geld sei hingegen eine gute Investition in die Daseinsvorsorge, die Lebensqualität und das dringend notwendige Erlernen und Üben des Schwimmens gerade auch für Kinder. Die SPD-Fraktion: „Man kann eine Stadt auch schrittweise kaputtsparen – doch was spricht dann noch dafür, in unserer Stadt leben zu wollen?“