SPD-Fraktion unterstützt Aueninstitut:

Veröffentlicht am 11.05.2017 in Fraktion

Forschungsprojekt zur Durchflutung der Auen

Rastatt (jofi) – „Wie viel Wasser braucht es zusätzlich an welchen Stellen in den Rastatter Rheinauen zwischen dem Hochwasserdamm bei Plittersdorf und dem Rhein, um wieder eine bessere Dynamik zu erzielen? Und wie lässt sich dieses Wasser in die Aue hineinbringen?“ – mit diesen Fragen soll sich nach den Vorstellungen des Rastatter Aueninstituts des KIT (Karlsruher Institut für Technologie) ein auf zwei Jahre angelegtes Forschungsprojekt befassen. Die Unterstützung der SPD-Fraktion im Rastatter Gemeinderat hat das Aueninstitut unter der Leitung von Prof. Florian Wittmann, wenn es darum geht, dass sich auch die Stadt Rastatt in angemessener Form daran beteiligt.

Dies war das Ergebnis eine Gesprächs von SPD-Gemeinderäten und Mitgliedern des SPD-Vorstandes mit Dr. Christian Damm vom Institut für Geographie und Geoökologie des KIT im Aueninstitut in der Josefstraße. Der Auen-Experte Christian Damm erläuterte, dass durch den Oberrheinausbau die flussauen-typischen Landschaftsprozesse weitgehend verloren gegangen seien. Charakteristische Lebensräume wie Kiesbänke und dauerhaft durchströmte Seitengewässer fehlen heute nahezu vollständig. Die Aue sei weitgehend vom Rhein abgeschnitten und werde in vielen Bereichen nur bei großen Hochwässern durchflutet. Durch Auflandung und Verschlammung verschwinden wertvolle Tier- und Pflanzenarten und damit der besondere ökologische Wert und die Vielfalt des Naturschutz- und FFH-Gebietes, das sich auf 850 Hektar Fläche von der Wintersdorfer Brücke bis zur Murgmündung erstreckt.

Gerade die dynamischen Auen böten die Chance, mit begrenzten Maßnahmen schnelle Erfolge bei der Renaturierung zu erzielen, so Christian Damm vor den SPD-Stadträten. Ein erster Schritt könnte ein Forschungsprojekt sein, in dem die Möglichkeiten und Grenzen dieser Maßnahmen im Einklang mit der angrenzenden Bundeswasserstraße Rhein auszuloten wären. Das KIT-Aueninstitut schlägt damit einen neuen, an den grundlegenden Prozessen des Ökosystems Rheinauen orientierten Ansatz vor und regt ein gemeinsames Projekt der Stadt Rastatt, des KIT-Aueninstitutes, der Bundeswasserstraßenverwaltung und, sofern erforderlich, weiterer Projektpartner vor. Ziel ist es, Maßnahmen im Raum des Naturschutzgebietes zwischen der Wintersdorfer Brücke und der Murgmündung zu untersuchen und nachfolgend auf eine praktische Umsetzung hinzuwirken. So soll eine nachhaltige Wiederherstellung der Auenverhältnisse gelingen,  damit ein überregional bedeutsamer Beitrag zur Sicherung und Wiederherstellung der naturraumtypische Biodiversität, die Verbesserung des Hochwasserabflusses und die Entwicklung eines attraktiven, für die Menschen der Region zunehmend wertvollen Flussauenlandschaft. Dabei sollen die Belange der angrenzenden Bundeswasserstraße in vollem Umfang berücksichtigt und unangetastet bleiben.

Die Voraussetzungen für ein solches Projekt sind in der Rastatter Rheinaue, im ersten Abschnitt des frei fließenden Rheins in vielerlei Hinsicht sehr günstig, so Christian Damm.  Besonders wichtig: Alle Maßnahmen würden den Hochwasserschutz für die Bewohner des Rieds nicht beeinträchtigen, sondern sogar verbessern. Denn durch eine bessere Dynamik in den Auen würden Verlandung und Verschlammung verlangsamt und langfristig der Abtrag von angelandetem Material ermöglicht.

Für die SPD, so Fraktionschef Joachim Fischer und der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Marcel Müller übereinstimmend, sind dies alles „sehr gute Argumente“, dass sich die Stadt Rastatt – mit der elsässischen Gemeinde Münchhausen als Eigentümerin der Flächen – an dem Projekt beteilige. Fischer und Müller: „Mit diesem Leuchtturmprojekt könnten wir auch bundesweit Beachtung finden, was die Bedeutung Rastatts als wirtschaftsstarke Stadt, die gleichzeitig ihrer ökologischer Verantwortung gerecht wird, weiter stärken würde. Die SPD unterstützt daher das Aueninstitut bei seinen weiteren Schritten.“  

 

 

Suchen

Für Sie im Bundestag

Online Banner Gabriele Katzmarek

Für Sie im Landtag

Jonas Nicolas Weber

Aktuelles aus dem Kreisverband

Banner KV 2012

Mitglied werden! Jetzt!

Rastatt im Dialog

Unsere Stadträtinnen und Stadträte