Die bevorstehende Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 12. April mit Grundsatzentscheidungen zum künftigen Kombibad stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung der SPD-Gemeinderatsfraktion. Ergebnis: Wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Joachim Fischer mitteilt, werden die SPD-Mandatsträger Änderungsanträge stellen. Fischer: „Die Vorschläge der Verwaltung gehen uns nicht weit genug. Wir wollen vom Start weg ein Bad, das die Menschen anlockt und anzieht.“
So will die Verwaltung das 50-Meter-Schwimmerbecken von derzeit acht auf sechs Bahnen und somit von 1.050 auf 800 Quadratmeter Wasserfläche verkleinern. Dem wird die SPD-Fraktion, so das Ergebnis der Fraktionssitzung, nicht zustimmen. Stattdessen wird die SPD-Fraktion beantragen, dass das bestehende 50-Meter-Becken „wie es steht und liegt“ mit acht Bahnen saniert wird.
Daraus ergibt sich dann zwangsläufig, das auch die Gesamtwasserfläche von den „maximal 2.600 Quadratmetern“ auf dann 2.850 Quadratmeter vergrößert werden müsse. Genau dies werde die SPD-Fraktion beantragen. Zum Vergleich: Derzeit verfügen beide Bäder über eine Gesamtwasserfläche von 3.550 Quadratmetern.
Immerhin, so die SPD-Fraktion, sei es ein schöner Erfolg, dass auch aus Sicht der Verwaltung die im Oktober 2016 gegen die Stimmen der SPD beschlossene Wasserfläche von nur 2.300 Quadratmetern nicht mehr als auskömmlich angesehen werde. Joachim Fischer: „Da können sich alle auf die Schulter klopfen, die sich für ein attraktiveres Bad eingesetzt haben – auch die Bürgerinitiative.“
Finanziell sei mehr Wasserfläche leistbar. Die Gemeindeordnung gebe vor, dass eine Gemeinde öffentliche Einrichtungen – dazu gehören Bäder – im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit schaffe. Rastatt sei jetzt und auf absehbare Zeit leistungsstark genug, ein attraktives Bad zu schultern. SPD-Fraktionschef Joachim Fischer: „Seitdem die Gutachten in der öffentlichen Betriebsausschuss-Sitzung am 22. Januar in der BadnerHalle vorgestellt wurden, haben wir es schwarz auf weiß: Es gibt im Bau und im Betrieb keine günstigere Wasserfläche in Rastatt als die, die den Unterschied von sechs auf acht Bahnen ausmacht – außer natürlich unsere Baggerseen.“
Konkret heißt das: Bei der Sanierung am bestehenden Standort kostet der Quadratmeter Wasserfläche bei acht Bahnen 3.416 Euro (gesamt: 3,587 Mio. Euro), bei sechs Bahnen 4.139 Euro (gesamt: 3,311 Mio. Euro) und bei vier Bahnen gar 4.882 Euro (gesamt: 2,929 Milo. €. Auch die Betriebskosten pro Quadratmeter Wasserfläche seien bei 1.050 Quadratmeter und acht Bahnen am günstigsten: 34,34 Euro (gesamt: 36.064 Euro pro Jahr), bei sechs Bahnen 39,16 Euro (gesamt 31.330 Euro jährlich) und bei vier Bahnen 51,34 Euro (gesamt: 25.670 Euro pro Jahr).
Dies, so die SPD-Fraktion, zeige deutlich, dass der Schritt von sechs auf acht Bahnen sich geradezu wirtschaftlich aufdränge. Umgekehrt betrachtet, sei das Zuschütten von zwei bestehenden Bahnen ein „Schildbürgerstreich“.
Eine auskömmliche Wasserfläche vorausgesetzt, trage die SPD-Fraktion weiterhin den einstimmig im Gemeinderat gefassten Grundsatzbeschluss zum Kombibad mit – dies gelte, so die SPD-Fraktion, auch für den Standort Schwalbenrain. Fraktionsvize Harald Ballerstaedt erklärte, dass gerade der Erhalt der naturnahen großzügigen Liegewiesen für die SPD-Fraktion ein „Trumpf-As“ für den Standort seien.
Die Innenwasserfläche von 620 bis 700 Quadratmeter Wasserfläche und mit eigenem Springerbecken trage die SPD mit. SPD-Stadtrat Roy Zilius: „Gerade durch die deutlich größere ganzjährig nutzbare Innenwasserfläche gegenüber bisher 446 Quadratmeter im ALOHRA hat das neue Kombibad einen deutlich höheren Ganzjahres-Nutzwert als die bisherigen beiden Bäder.“