Mit dem Arbeitsmarktmonitor verfügt die Rastatter Agentur für Arbeit über ein leistungsfähiges Instrument zur Einschätzung von Entwicklungen, Potenzialen und Handlungsbedarfen rund um den Arbeitsmarkt. Dies war das Ergebnis eines Fachgesprächs der SPD-Fraktionen im Rastatter Gemeinderat und im Kreistag und des SPD-Vorstandes Rastatt mit Horst Sahrbacher, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Rastatt.
„Wir wollen auf Grundlage der umfangreichen Daten eine Diskussion über die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität unserer Region anstoßen“, erläuterte Horst Sahrbacher die Ziele des Arbeitsmarktmonitors. So ließe sich aufgrund der Bevölkerungsentwicklung bis 2025 - fast ein Viertel mehr über 65-jährige, aber ein Drittel weniger 15- bis 20-jährige gegenüber 2010 - recht genau der Ersatzbedarf an Fachkräften ermitteln, der aufgrund des altersbedingten Ausscheidens von Beschäftigten aus dem Berufsleben in den kommenden 20 Jahren entstehe. Gleichzeitig schrumpfe der Anteil der 20- bis 65-jährigen um gut 10 Prozent. Dieses Beispiel zeige, dass es dringend notwendig ist, bisher ungenutzte Potenziale besser zu erschließen - wie etwa eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen, das Verringern der Quote von Schülern, die keinen Schulabschluss haben, oder eine qualifizierte Berufsorientierung an Schulen und dabei auch den Zuzug an Fachkräften nicht auszuschließen, um den Fachkräftebedarf und damit die Zukunft der regionalen Wirtschaft zu sichern. Hier seien auch die Kommunen gefragt, denn, so die Vorsitzenden der SPD-Gemeinderatsfraktion, Joachim Fischer, und der Kreistagsfraktion, Gerrit Große, flexible Kinderbetreuungsangebote seien ein wesentlicher Baustein, wenn es um den Zuzug von Fachkräften gehe. „Familienpolitik ist somit auch immer ein Teil von Wirtschaftsförderung und wichtiger Standortfaktor“, so Fischer und Große.