Am Abend des 09.11 fanden sich auf Einladung des SPD-Ortsvereins 30 Bürger auf dem Marktplatz ein, um der Progromnacht vom 09.11.1938 zu gedenken. Klaus Winterhoff verlass verschiedene Texte zu den Abläufen der "Reichskristallnacht" in Mittelbaden. Diese Zeitdokumente ließen den Anwesenden die Grausamkeit der Geschehnisse lebendig werden.
Die Kühle des Novemberabends passte zur fröstelnden Atmosphäre der Texte. Keine abstrakte Geschichte irgendwo, sondern Schicksale hier in unserer Heimatstadt. Die Namen der im Dritten Reich getöteten Rastatter Juden wurden verlesen, zur Ehre jedes Einzelnen eine Kerze entzündet.
Zum Schluß reihten sich 56 Kerzen auf den Pflastersteinen des Marktes.
In seiner Begrüßung betonte der Vorsitzende der SPD Rastatt Marcel Müller, die Verpflichtung der Lebenden gegen das Verblassen der Geschichte des Dritten Reiches anzugehen, insbesondere da die erlebte Erinnerung der Zeitzeugen immer weniger wird.
Die Sozialdemokratie fühlt sich aus eigener erlebter Geschichte der Verfolgung besonders verpflichtet, das Erinnern lebendig zu halten.
Daher kündigte Marcel Müller an, das der SPD-Ortverein die Gründung eines Aktionsbündnisses Stolpersteine initiieren wird. Der Ortsverein wird dazu Kirchen, Vereine und die Bürger Rastatts einladen. Das die Stadtverwaltung auch in dieser Richtung tätig ist, begrüßt Rastatter SPD ausdrücklich und bietet ihre Hilfe an.