Besinnliche Gedenkstunde an Reichspogromnacht

Veröffentlicht am 15.11.2013 in Ortsverein

Foto: F. Vetter

Zu einer eindrucksvollen Gedenkstunde versammelten sich am 9. November rund 60 Rastatter auf dem Marktplatz. Der neu gegründete Verein „Initiative Stolpersteine Rastatt“ hatte eingeladen, zum 75. Jahrestag der Pogromnacht ein deutliches Zeichen zu setzen. „Gewalt und Hass dürfen nie wieder die Oberhand gewinnen“, forderte Vorsitzender Marcel Müller in seiner Ansprache.

Eine besondere Note erhielt das Gedenken durch das Musikerduo, das Pfarrer Ralf Dickerhof verpflichtet hatte: Armin Kraus (Klarinette) und Michael Kress (Gitarre) umrahmten die Veranstaltung mit Klezmer-Musik. Vereinsmitglieder erinnerten mit Textbeiträgen an das immer noch unfassbare Geschehen vor 75 Jahren: Sybille Kirchner trug einen Abriss der Geschichte des jüdischen Lebens von den Anfängen bis zum Ende der Naziherrschaft vor, Klaus Winterhoff rezitierte ein Gedicht von Bertolt Brecht, über die Ereignisse am 9. und 10. November 1938 informierte H. Seidel. Stadtarchivar Oliver Fieg erinnerte an das Schicksal von Josef Mayer (Mayer-Seppel), der unter anderem Vorsitzender der GroKaGe und Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr war. Das schützte ihn nicht davor, dass 1938 sein Tabakgeschäft in der Josefstraße vom Nazipöbel verwüstet wurde. Josef Mayer und seine Frau wurden ins Konzentrationslager Gurs deportiert, wo sie starben.

Foto: F.Veter

Zum Ende der Gedenkstunde wurden die Namen der in Konzentrationslagern ermordeten Juden verlesen. Karten mit den Namen der Ermordeten wurden im Kerzenkreis niedergelegt. Ulla Oelschläger las noch ein Gedicht einer jüdischen Dichterin vor, bevor die Gedenkfeier mit dem Geläut der Glocke von St. Alexander ausklang.

 

Suchen

Für Sie im Bundestag

Online Banner Gabriele Katzmarek

Für Sie im Landtag

Jonas Nicolas Weber

Aktuelles aus dem Kreisverband

Banner KV 2012

Mitglied werden! Jetzt!

Rastatt im Dialog

Unsere Stadträtinnen und Stadträte