SPD-Diskussion: Rastatt als „wunderbare Stadt mit Atmosphäre“

Veröffentlicht am 22.05.2010 in Ortsverein

„Rastatt verfügt über eine Menge Potenzial - es gilt nun, diese Möglichkeiten auch zu nutzen“ - dies war eines der Ergebnisse einer gemeinsamen Veranstaltung der SPD-Gemeinderatsfraktion und des SPD-Ortsvereins Rastatt zum Thema „Leben findet Innen-Stadt“.

Gemeinsam mit über 40 Gästen diskutierten Christoph Bergbauer, Vorsitzender des Gewerbevereins RA³, Gerd Söllner, Vorsitzender des Hotel und Gaststättenverbandes DEHOGA und Henrik Friedrich, Geschäftsführer der neu eröffneten Sibylla-Augusta-Buchhandlung. Moderiert wurde das Forum nach einer Begrüßung durch den SPD-Vorsitzenden Bernd Schlögl vom SPD-Fraktionsvorsitzenden und Joachim Fischer.

Fischer eröffnete die Diskussion mit der Frage, mit welchen Konzepte RA3 und DEHOGA die Chancen für eine Innenstadtbelebung durch den Verkauf des Schneiderareals bei nahender Konkurrenz durch das FOC Roppenheim nutzen wollten. Christoph Bergbauer: „Wir haben jede Menge frische Ideen und Kreativität vom „Morning“- bis zum „Glühwein“-Shopping, die wir dieses Jahr umsetzen werden. Wichtig ist uns ein Citymanager, der unabhängig und hauptberuflich alle Vorschläge sammeln und Ansprechpartner für jedermann sein soll.“ Der Citymanager könne sich, was den Vereinsmitgliedern durch ihre berufliche Belastung verwehrt bleibe, professionell und ganztägig zu engagieren. Man sei überzeugt, so Bergbauer, dass viele Kunden nach Rastatt wieder kämen, wenn sie die Attraktivität der Innenstadt erst kennen gelernt hätten. Dies wurde aus den Zuschauerreihen von Hubertus Grafe, früherer Vorsitzender der Werbegemeinschaft Rastatt (WGR), bestätigt, weshalb es auch überlegenswert sei, mehr als zwei offene Sonntage zu diskutieren.

Gerd Söllner verwies auf das große Potential des barocken Rastatts: „Durch interessante Veranstaltungen und gleichzeitig durch dauerhafte Atmosphäre und Sauberkeit muss Rastatt überzeugen. Das wollen wir mit dem Aufstellen großer Rosenkübel unterstützen.“ Eine Aktion zur kostenfreien Nutzung von Toiletten in Gaststätten sei ebenfalls angelaufen. Henrik Friedrich, der seit zwei Monaten in Rastatt eine Buchhandlung führt, meinte: „Die Rastatter gehen viel zu kritisch mit ihrer wunderbaren Innenstadt umgingen. Die Stadt hat Potenzial und verfügt ist im Vergleich zu anderen Städten über viel Atmosphäre. Welche Stadt verfügt schon über ein Barockschloss im Zentrum?“

Aus den Reihen der Zuschauer mahnte deshalb Prof. Wolfang Peitz an, sich auf die barocke Historie und das damit verbundene Ambiente zu berufen. Fischer sprach nochmals die Rolle des Citymanager an: „Dieser müsste bei absehbaren Leerständen rechtzeitig attraktive Folgenutzungen suchen und finden. Es kommt auf den Branchemix an.“ Übereinstimmend waren die Verbandesvertreter der Meinung, das Unabhängigkeit, auch bei einer von der Stadt kofinanzierten Stelle, am wichtigsten sei. Es wurde auch geäußert, dass ein wenig städtischer Rückenwind die Autorität des Citymanager heben würde, schließlich müsse dieser auch auf längere und einheitliche Öffnungszeiten oder attraktive Schaufenstergestaltungen hinwirken können.

Aus Reihen der Diskussionsbesucher wurde der ungenutzten Pfrund des Revolutionscharakters, den das barocke Rastatt zu bieten habe, genannt. Andere verwiesen auf die Belegung von Top-Lagen durch Banken, Zeitungen und zu vielen Schnellimbissen, anstelle attraktiver Einkaufsgeschäfte. Auch die mangelnden Angebote für Jugendliche, welche dann nach Karlsruhe auswichen, wurden angesprochen. Man müsse die Jugend früh an die Innenstadt binden, um weiteren Kaufkraftverlust langfristig zu vermeiden.

SPD-Fraktionschef Joachim Fischer wies auch auf den Zwiespalt zwischen einer möglichen IKEA-Ansiedlung und der Innenstadtbelebung hin. Hier zeigte sich auch bei den Gewerbebetreibenden kein einheitliches Bild. Einige fürchten nicht den Wettbewerb durch IKEA, da das relevante Sortiment entweder nicht in der Innenstadt vorhanden oder ohnehin bereits im Lochfeld erhältlich sei. Andere verwiesen auf die abschreckende Wirkung von IKEA, der offenbar bereits Interessenten verprellt habe. Fischer wies auf die Ablehnung der Landesfördermittel zur Innenstadtsanierung hin, welche nicht flössen, solange Rastatt an der IKEA-Ansiedlung festhielte. Hier erfolge als Gegenargument, das es egal sein, wo IKEA sich ansiedle. Die Kunden würden auch hinfahren, wenn IKEA im südlichen Karlsruhe wäre.
Auf die Schlussfrage von Fischer, welche Wünsche die Forumsteilnehmer gerne bis 2020 frei hätten, antwortete Bergbauer, das er gerne den Citymanager hätte, einen steigenden Tourismus, sowie die Stadtbahn und die Landesgartenschau. Gerd Söllner wünschte sich ebenfalls mehr Tourismus mit einer damit verbundenen Auslastung der Hotels, mehr Straßencafés, sowie weitere Diskussionsrunden, um das Thema weiterhin zu erörtern und bewusst zu machen. Henrik Friedrich wünschte sich die Gewinnung der Immobilienbesitzer zur weiteren Verbesserung des barocken Stadtbildes. Dieses Juwel müsse immer wieder neu poliert werden, damit es weiterhin glänze und ausstrahle.

Abschließend bedanken sich Bernd Schlögl und Joachim Fischer für die Diskussion: „Wir bleiben am Thema dran,.denn die Belebung unserer Innenstadt ist eine Daueraufgabe.“

 

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