Sanierungs-Gutachten war der richtige Schritt / Zufallsfund im ALOHRA: Wer hat was übersehen?

Veröffentlicht am 03.05.2021 in Fraktion

Als „völlig richtigen Schritt“ und „Ausdruck verantwortungsvollen Umgangs mit städtischem Eigentum“ bewertet die SPD-Fraktion nach wie vor die auch von der SPD vorangetriebene Entscheidung der Gemeinderatsmehrheit im Juli 2020, gutachterlich klären zu lassen, was eine Sanierung der beiden Bäder in Rastatt für die kommenden Jahre kosten würde. 

Auf dieser nun vorliegenden Grundlage könnten die nächsten Schritte diskutiert und entschieden werden. Daher sei es auch folgerichtig gewesen, den Architektenwettbewerb zunächst „in eine Warteschleife“ zu versetzen. Denn nur so hätte kostenintensive Doppelarbeit vermieden werden können.

Grundsätzlich gelte: Vorfestlegungen auf „Plattmachen“ statt „Sanieren“ sei die falsche Lösung. Dieser „Irrweg“, so die SPD weiter, berge die Gefahr, dass „nachlässiger Umgang im Unterhalt und dem Bestandserhalt“ mit städtischen Immobilien salonfähig gemacht werde – eine Denkweise, die grundsätzlich nie, aber gerade nicht in „finanziell klammen Zeiten“, richtig sei.

Gefragt werden müsse vielmehr, warum den zahlreichen „Gutachtern“, die sich in den vergangenen Jahren im ALOHRA die Klinke in die Hand gaben, wohl niemanden die tragenden Teile im Deckenbereich ein Blick wert gewesen war. Warum erst ein „Zufallsfund“ diese Schäden zum jetzigen Zeitpunkt ans Tageslicht befördert hätte, sei vielmehr eine Betrachtung wert. Auch warum das eindringende Wasser durch das ALOHRA-Dach, das zu Pfützen geführt habe, wohl nur zum Wegwischen der Pfützen, aber nicht zur Frage nach Ursachen geführt habe, müsse ergründet werden. Nur darauf könne sich die daher Verärgerung der Vereine, denen das ALOHRA nun verwehrt bleibe, beziehen. SPD-Fraktionschef Joachim Fischer: „Die bisherigen „Gut“-achter haben jeden Spalt und jeden Riss im Keller und dem Außenbecken untersucht – aber den Blick nach oben zur Decke haben wohl alle schlicht übersehen und wurden dazu offenkundig auch nicht angehalten. Das zeigt einmal mehr: Guter Rat ist teuer, aber nicht jeder teure Rat ist gut.“ Daher teile die SPD die Verstimmung der Vereine über die Prüfungstiefe der bisherigen „Gut“-achter oder deren Beauftragung. 

Nach wie vor, so SPD-Fraktionschef Joachim Fischer, vertrete die SPD-Fraktion die Linie: Ein Kombibad könne es überhaupt nur bei auskömmlicher Wasserfläche geben. Wer eine deutliche Verringerung der Wasserfläche vertrete, müsse sich fragen lassen, ob er oder sie an heißen Tagen jemals im Schwimmbad gewesen sei. Zudem bedeute dies auch, dass das 50-Meter-Schwimmerbecken in seiner bisherigen Form beseitigt werde. Bislang, so die SPD, hätten die Bäder in Rastatt bekanntlich über 3.550 Quadratmeter Fläche verfügt, weswegen der Gemeinderat mehrheitlich zuletzt im April 2019 eine Wasserfläche von 2.850 Metern und den Erhalt des 50-Meter-Beckens beschlossen habe.


Gaggenau mit 30.000 Einwohnern schaffe mit seinem neuen Waldseebad 2.700 Quadratmeter Wasserfläche im Freien, hinzu kämen, so die SPD, das Hallenbad Murgana und das Rotherma. SPD-Fraktionsvorsitzender Fischer: „Warum sollten wir die 50.000 Menschen in Rastatt mit einer Schmalspurvariante abspeisen?“ Sollten die Finanzen der Stadt kein attraktives Kombibad hergeben, sei für die SPD daher eine über mehrere Jahre verteilte Sanierung des Freibades NATURA ein „gangbarer Weg“, ergänzte SPD-Stadtrat Michael Weck: „Um dieses Bad-Juwel mit seinen großzügigen Liegewiesen beneiden uns ganz viele Städte. Das Schwimmerbecken sei ein „Trumpf-As“, so Weck weiter, das man nicht aus der Hand geben wolle. Eine Lösung für das Hallenbad könne und müsse dann „isoliert betrachtet“ werden. 

SPD-Fraktionsvize Harald Ballerstaedt: „Sollte das ALOHRA aufgrund der neuen Erkenntnisse geschlossen bleiben müssen, würde der Bau eines Kombibades bedeuten, dass Rastatt bädertechnisch mehrere Jahre auf dem Trockenen säße – Leidtragende wären alle, aber vor allem Kinder, Schüler und Vereine.“ 

Aber da bei anderen kommunalen Bauvorhaben – Neubau Hans-Thoma-Schule, Neubau Bauhof, Ankauf Verwaltungsgebäude, zuletzt des Postamtes, Verlagerung Feuerwehr – die Frage der Finanzkraft des städtischen Haushaltes für Verwaltung und viele Gemeinderatsmitglieder eine nachgeordnete Rolle gespielt habe, erwarte die SPD, dass auch bei der Zukunft der Bäder ein tragfähiges Konzept gefunden werde, das so finanziert werde wie die übrigen Vorhaben. .“Sollte dies nicht der Fall sein, müsse die SPD darüber nachdenken, den im Raum stehenden Gedanken eines Bürgerentscheides zu unterstützen“, so die Fraktion in ihrer Pressemitteilung.

 

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