Mitgliederfest Mai 2022

Veröffentlicht am 09.06.2022 in Ortsverein

Die Vorsitzenden des SPD Ortsvereins Marcel Müller und Edith Villwock freuten sich nach zweijähriger Corona bedingter Pause wieder ein SPD-Mitgliederfest veranstalten zu können. Die nachgeholten Ehrungen für langjährige Parteigenossinnen und Parteigenossen für die Jahre 2020 und 2021 ließen sich die SPD Bundestagsabgeordnete Gabriele Katzmarek und MdL Jonas Weber nicht entgehen. Gutgelaunt und informativ berichteten beide Abgeordnete über die politischen Entwicklungen in Berlin und Stuttgart, die die anwesenden Parteimitglieder mit Interesse aufnahmen.

In ihrer Begrüßung dankte Edith Villwock den SPD-Ortsvereinsmitglieder für die tatkräftige Unterstützung im zurückliegenden Bundestagswahlkampf, der die SPD als stärkste Partei hervorbrachte. Mit Blick auf die erfolgreiche Eröffnung des Waldseebads in Gaggenau kritisierte Villwock die aktuelle Bädersituation in Rastatt: „Mit einem Bruchteil der Kosten hat die Stadt Gaggenau in wenigen Jahren ein zukunftsweisendes Freibad gebaut inklusive eines 50-Meter-Beckens!“ Glücklos und wenig durchdacht agiere die Rastatter Stadtverwaltung auch bei der Neugestaltung der oberen Kaiserstraße. Die weitere Einzäunung des Springbrunnens nannte Villwock ironisch „eine architektonische Meisterleistung“ und fragte, warum der Brunnen nicht einfach kostengünstiger abgerissen werde.

Das Dauerthema in Rastatt bleibe aber bezahlbarer Wohnraum. „Unsere Stadt wächst, aber günstige Mieten sind rar.“ Die SPD Rastatt werde sich weiterhin für ein „Bündnis für Wohnen“ stark machen und den Bau von mehr Sozialwohnungen unterstützen.

MdB Gabriele Katzmarek betonte mit Blick auf Russlands Angriffskrieg, dass das Datum 24.02.22 eine Zeitenwende markiere. Die Ukraine brauche dringend militärische Hilfe seitens des Westens und werde diese auch bekommen. „Aber Frieden-wollen alleine mit Waffen, kann es nicht geben.“ Das Ziel müsse sein, Miteinander in Frieden zu leben. Katzmarek lobte die Arbeit der Fortschrittskoalition in Berlin, die vor großen Herausforderungen stehe. „Den Klimawandel und seine Auswirkungen darf man nicht aus den Augen verlieren.“

Stadtrat und MdL Jonas Weber kritisierte in seiner Ansprache die grün-schwarze Politik der Landesregierung, die zwischen Realität und Anspruch eine große Lücke aufweise. Das Versprechen 1000-Windräder-pro-Jahr aufzustellen entpuppe sich genauso wenig erfolgreich wie die Arbeit des CDU-geführten Wohnbauministeriums. Für Erheiterung sorgten Webers Auslassungen zur Strobl-Affäre.

Die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft übernahm der Ortsvorsitzende Marcel Müller. Er bezeichnete Gunter Kaufmann für 50 Jahre SPD-Parteimitgliedschaft als  „Superlativ im Ortsverein“: 46 Jahre Rekord-Mitgliedschaft im Rastatter Gemeinderat, 22 Jahre Mitglied im Kreistag und neun Jahre Landtagsabgeordneter in Stuttgart setzen die Latte hoch. Im Jahr 2011 wurde Kaufmann die Willy-Brand-Medaille für besondere Verdienste verliehen und 2019 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Rastatt. Die Verbindung von Umweltschutz und Ökonomie sei immer Kaufmanns Ziel gewesen – Stichwort Rastatter Kompromiss - und bleibe es auch im Ruhestand. Seine ehrenamtliche Arbeit im Förderverein Erinnerungsstätte sei geprägt wider das Vergessen. „Dein gesellschaftspolitisches Engagement ist beindruckend und macht ehrfürchtig“, so Müller, „Beharrlichkeit und Verbindlichkeit zeichnen deine Arbeit aus.“ Bei der Übergabe der Urkunde und der Ehrennadel bedankte sich Kaufmann und sagte, wie schnell doch 50 Jahre vergehen können. Der einzige Vorteil sei, dass man gelassener werde. Wichtig bleibe für die Zukunft der SPD der Zusammenhalt in schwierigen Zeiten.

„Ihr seid das erste sozialdemokratische Paar, das ich ehren darf!“, freute sich Müller für 50 Jahre Parteizugehörigkeit der Eheleute Anne Rose und Detlef Völker, die bereits in jungen Jahren partei- und gewerkschaftlich aktiv waren und sich bis heute sozial engagieren. Als Pflegeeltern halfen beide benachteiligten Kindern und Jugendlichen.

Als vierter Sozialdemokrat wurde Jürgen Lammer, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Jox“, ebenfalls für 50 Jahre Zugehörigkeit geehrt. Er habe die Geschichte der Beatmusik in Baden als Mitglied der „Rocking Stars“ maßgeblich mitgeprägt. Müller verwies auf die stete Bereitschaft des ehemaligen Lehrers Lammer, seinen Namen immer wieder auf die SPD-Kandidatenlisten zu setzen. Das verbindet Lammer mit dem 84-jährigen Künstler und Schauspieler Klaus Winterhoff, der für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde. Die Laudatio hielt der ehemalige Ortsvereinsvorsitzender Bernd Schlögl, der seit Jahren freundschaftlich mit Winterhoff verbunden ist. Winterhoff trat 1969 wegen Willy Brand in die SPD ein und verließ die Partei 1972 aufgrund des Radikalenerlasses wieder. 1995 kehrte er zur alten Tante SPD zurück. Im Rückblick auf die kommunalpolitische Leistung der SPD Rastatt sieht Winterhoff die Einrichtung des Bürgerbüros und die Ansiedlung von Mercedes-Benz als sehr positiv. Schlögl würdigte den Jubilar als Mit-Initiator bei der Gründung des Vereins Stolpersteine und dessen Auftreten bei der jährlichen Gedenkstunde anlässlich des 9.Novembers auf dem Rastatter Marktplatz, bei der Winterhoff zeitgenössische Texte vortrage und die Namen der ermordeten jüdischen Rastatter Mitbürger vorlese.

Ebenfalls für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde das Gemeinderatsmitglied Roy Zilius geehrt. Der inzwischen pensionierte Polizeibeamte war einst Personenschützer für Kanzler Willy Brand. Müller dankte ihm für seine seit 1999 bestehende Mitarbeit im Ortschaftsrat Rauental sowie seinem Engagement im Gemeinderat. „Die Rauentaler Bürgerinnen und Bürger vertrauen dir und die SPD auch.“

Vier Neumitglieder konnten beide Vorsitzende willkommen heißen.

Nachdenkliche Worte fand Müller für die drei verstorbenen SPD-Mitglieder. Er würdigte Dr. Jörg Engelhard für dessen Arbeit als Mediziner und langjähriges ehrenamtliches Mitglied in verschiedenen Organisationen. Den verstorbenen Harald Löffler, einem Klassenkameraden Engelhards, der lange Zeit als Kassenprüfer Verantwortung in der SPD übernahm und aktiv in der Luftsportgruppe Rastatt war. Sowie Georg Dirscherl, der erst im Oktober 2021 wieder in die SPD eintrat und mit 93 Jahren im vergangenen April verstarb.
Für die Jubilare 2022 wird der Ortsverein ein zweites Mitgliederfest am Ende des Jahres veranstalten.

 

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