Art Canrobert leistet vorbildliche Arbeit

Veröffentlicht am 08.10.2010 in Stadtratsfraktion

Besuch bei Art Canrobert

Eine nicht zu schließende Lücke in der Jugendarbeit würde das „Aus“ des Jugendvereins zur Förderung von Kunst, Musik und Kultur, Art Canrobert, für Rastatt bedeuten. Dies war das Ergebnis einer Besichtigung und eines Gespräch der SPD-Gemeinderatsfraktion und des SPD-Vorstandes in den Räumen von Art Canrobert in der Karlstraße. „Was hier mit Eigenarbeit und Eigenmitteln auf die Beine gestellt wurde und seit 1998 mit großem Erfolg läuft, sollte auch künftig für junge Menschen im Alter von 16 bis Anfang 20 möglich sein“, fassten der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Gemeinderat, Joachim Fischer, und der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Bernd Schlögl die Meinung zusammen.
Anlass des Besuchs waren die Vereinsförderrichtlinien der Stadt, die bekanntlich überarbeitet werden sollen.

Art Canrobert nutzt 436 Quadratmeter im städtischen ehemaligen SWI-Gebäude und zahlt da-für derzeit 51 Cent Miete pro Quadratmeter - pro Jahr rund 2.600 Euro - und die Nebenkosten an die Stadt. Künftig - so die Pläne - würde für die 100 Quadratmeter übersteigende Fläche 5,51 Euro pro Quadratmeter fällig werden. Patrick Hammer, Vorsitzender des Vereins, und Timo Kanjo, ehemaliger Vorsitzender: „Dies würde das Aus für unseren Ver-ein mit derzeit 160 Mitgliedern bedeuten, da auf uns eine Zusatzbelastung von weit über 20.000 Euro zukäme. Wie sollen wir diese enorme Summe schultern?“
Wie Hammer und Kanjo berichteten, üben derzeit etwa 8-10 Bands in den Räumen („Ansonsten müssten die Bands nach Karlsruhe fahren, da es in Rastatt und Umgebung sonst keine Proberäume gibt“), zudem finden alle drei Wochen Konzerte mit 100-150 Besuchern statt - bei Festivals kommen bis zu 300 junge Menschen. Der „offene Treff“ jeden Mittwoch zieht 40-50 junge Leute an. Zudem gibt es Projekttage, Vorträge und vielerlei Veranstaltungen. Stadtrat Uwe Sticher: „Was Art Canrobert hier leistet, ist eine Art vorbildlicher Gemeinwesenarbeit.“ Auch die Stadträte Nicole Meier-Rechenbach, Walter Renschler und Werner Schneider waren sich einig, dass nach einer Auflösung von Art Canrobert ein ganz wichtiges Angebot für eine Altersgruppe, die den städtischen Jugendtreff nicht mehr besuche, ersatzlos wegfallen würde. Zudem engagiert sich Art Canrobert seit zwei Jahren für die Lebenshilfe Rastatt e.V. und bietet geistig behinderten Menschen die Möglichkeit, Musik zu machen: „Das kommt hervorragend an.“
Aufgrund des baulichen Zustandes des SWI-Gebäudes sei der Betrag von 5,51 Euro pro Quad-ratmeter „offenkundig zu hoch“ und stehe in keinem Verhältnis zum baufälligen Zustand des Gebäudes, so die SPD-Vertreter. Zudem habe der von den Kür-zungen nicht betroffene Jiu-Jitsu-Verein einen Vertrag bis 2014, womit das Gebäude vorher ohnehin nicht anderweitig verwertet werden könne. SPD-Vorsitzender Bernd Schlögl: „Die dritte Etage steht bereits leer - es macht keinen Sinn, nun auch den Leerstand in der zweiten Etage herbei zu führen.“ Aufgrund der Eigenleistungen von Art Canrobert sei eine Gleichbehandlung mit dem Jiu-Jitsu-Verein angezeigt.
Patrick Hammer: „Für uns bedeutete Selbstverwaltung immer auch Selbstfinanzierung“. Daher habe man abgesehen von der Nutzung der Räume und einem geringen Barzuschuss in den letzten beiden Jahren alles mit Eigenmitteln „gestemmt“: „Für die kürzliche Erneuerung der Bühnentechnik für 12.000 Euro aus den nun aufgebrauchten Rücklagen haben wir keinen Zuschuss der Stadt beantragt.“ Wie Hammer und Kanjo ausführten, sei Art Canrobert bereit, mit einem Kraftakt künftig eine Miete in doppelter Höhe, also einen Euro pro Quadratmeter, aufzubringen. Mehr sei beim besten Willen nicht machbar.
SPD-Fraktionschef Joachim Fischer: „Wir wollen an einer Lösung arbeiten, die dem Verein eine dauerhafte Grundlage bietet. Aufgrund seines Alleinstellungsmerkmals ist eine besondere Betrachtung gerechtfertigt.“ Schließlich, so Fischer, habe der Ge-meinderat auch bei einem andere Verein bei Vorliegen eines Alleinstellungsmerkmals eine von den üblichen Richtlinien abweichende Entscheidung getroffen. Art Canrobert. so Patrick Hammer abschließend, freue sich über jeden Besuch: „Unsere Arbeit ist transparent - gerne würden wir noch mehr Interes-sierten zeigen, was wir hier geschaffen haben.“

 

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